Nachruf für Josef ´Pepi´ Argauer
erstellt
am 2004-10-11 von Mr.Austria
"Ich bin so alt wie die Austria.....!"
waren seine einleitenden Worte bei der 90 Jahre Gala des FK Austria im Wiener Rathaus 2001.
"Ich bete zu Gott, dass die Austria wieder das wird, was Sie einmal war, das Aushängeschild des österreichischen Fußballs. Die Austria wird wieder die Nummer 1, dass ist mein Wunsch!"
Jeder der dabei war weiß wie berührend seine Worte waren. Er selbst und fast jeder Zuhörer im Festsaal hatten Tränen in den Augen.
Pepi Argauer trug von 1924 bis 1944 die Dressen von WAC und LAC.
Nach dem zweiten Weltkrieg führte er die Simmeringer als Sektionschef in die Staatsliga. 1956 wurde er Teamchef des österreichischen Nationalteams und betreute mit Josef Molzer gemeinsam das Team bei der WM 1958 in Schweden (2:2 gegen England). Über drei Jahrzehnte war "Sir" Peppi Argauer unter anderem als Talentesucher, aber auch als Funktionär und Trainer für die Wiener Violetten aktiv und machte auch als Sportjournalist für die unterschiedlichsten Zeitungen Karriere. Argauer gilt als der Erfinder des Wiener Stadthallenturniers- ein Novum in der damaligen europäischen Fußballgeschichte- und war bis 1997 dessen sportlicher Leiter.
Er behielt seinen sportlichen Ehrgeiz und Elan sein ganzes Leben lang.
Die Spieler Schießwald und Mandl brachte er noch im hohen Alter zur Wiener Austria.
Argauer war ein treuer Matchbesucher der ´Ersten´ und der Austria Amateure (bzw. Prater SV).
Jeden zweiten Sonntag ging er auf die Spenadlwiese, saß auf einem Klappsessel neben der Betreuerbank und sah den Burschen beim Kicken zu. Gelegentlich gönnte er sich die eine oder andere Zigarette. Doch auch am FAC- Platz, auf der Simmeringer Had, in Dornbach oder auf der Hohen Warte, etc. war er ein oft und gern gesehener Gast.
Die Austriafamilie und ganz Wien trauern und weinen um das letzte Kind der Wiener Fußballschule. Pepi ist nicht mehr und wird nie wieder auf den Fußballplätzen Wiens anzutreffen sein. In unseren Herzen wird er für immer einen Platz haben und wir werden nie vergessen und ewig dafür dankbar sein, was er für die Wiener Veilchen und den österreichischen Fußball geleistet hat.
