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Mon, 14. March 2005, 11:25 Uhr
Interview mit Neo-Trainer Lars Söndergaard
erstellt am 2004-04-01 von cg
Am Tage seines Amtsantritts trafen wir Lars Söndergaard zu einem ersten Interview, in dem wir über Spartentrainer, Raumdeckung und seine ersten Eindrücke vom Verein redeten.
west.at.: Herzlich Willkommen in Wien Lars Söndergaard. Selbst überrascht, dass alles so schnell gegangen ist ?


LS: Ja, es ging alles sehr schnell. Günter hat bei mir angefragt und ich musste keine fünf Sekunden nachdenken, um das Angebot anzunehmen. Austria war und ist die Topadresse in Österreich, da gibt es kein überlegen.



west.at.: Du hast einen Zweimonatsvertrag unterschrieben, doch etwas ungewöhnlich im Trainergeschäft...


LS: Dies ist eine kurzfristige Lösung, das ist klar. Alles musste sehr schnell gehen, die Austria hat sich gemeldet, ich habe zugesagt. Mir ist klar, dass ich noch nicht der große Name im Fußballgeschäft bin, die Fans gerne klingende Namen hören, man kennt mich vermutlich nur in Österreich und daheim in Dänemark, aber ich will unbedingt beweisen, dass ich ein guter Trainer bin und etwas bewegen kann. Mein Ziel in diesen beiden Monaten ist, die Mannschaft zum Double zu führen. Man soll nachher sagen können: "Der Lars hat seinen Teil dazu beigetragen, dass wir den Titel verteidigt haben".


west.at.: Was passiert nach dem 23.5.2004?


LS: Natürlich würde ich mich freuen, über den 23.5.2004 in Wien bleiben zu können, aber das wird sich von selbst ergeben. Ich bin überzeugt, dem Verein in den beiden Monaten weiterhelfen zu können. Klar, man kann der Mannschaft nicht das System bis zur Perfektion in so kurzer Zeit beibringen, aber es wird merkbare Verbesserungen geben, auch wenn wir noch lange nicht perfekt sein werden.



west.at.: In Deinen ersten Trainingseinheiten merkte man, dass viel Raumdeckung trainiert wurde. Was genau soll verbessert werden ?


LS: Es klingt zwar komisch, aber zu Beginn möchte ich am Defensivkonzept arbeiten. Die Mannschaft hat zwar die wenigsten Tore bekommen, macht aber aus der Abwehr heraus zu wenig Druck nach vorne. Meine Überzeugung ist, dass ein gutes Defensivkonzept den Verteidigern hilft, sich in die Offensive einzuschalten. Das ist bisher viel zu wenig passiert. Unter Defensivkonzept verstehe ich aber nicht nur die Abwehrspieler, sondern auch das Mittelfeld und den Angriff. Mir ist bei meinen Fernsehstudien aufgefallen, dass ein Großteil der Bälle erst in der Abwehr gewonnen wurde, tief in der eigenen Hälfte. Da ist der Weg zum gegnerischen Tor natürlich weit. Ich möchte, dass wir Druck auf den Gegner ausüben, den Ball schon früher gewinnen und somit schneller zum Erfolg kommen.


west.at.: So wie gegen Sturm Graz letzte Woche?


LS: Teilweise hat die Mannschaft toll gespielt, ich habe mitgezittert, konnte leider nur die erste Hälfte sehen. Gott sei Dank hat Gilewicz das 4:1 erzielt, da konnte ich beruhigt wegfahren.

Ich bin ein Fan von Pressing, vor allem daheim. Im Horrstadion muss die Truppe in den ersten 20 Minuten Druck machen, da muss etwas passieren. Wir müssen in dieser Phase das Publikum mitreissen, den Gegner verunsichern. Daheim haben wir das Sagen, da müssen die Gegner Respekt haben. Auswärts kann die Taktik eine Andere sein, die erste halbe Stunde kompakt stehen, dann wird der Gegner unsicher, die Fans unruhig, und dann können wir unser Spiel aufziehen. Aber das ist von Gegner zu Gegner entscheiden, allein daheim muss es zu Beginn immer voll zur Sache gehen.



west.at.: Dein Eindruck von der Mannschaft ?


LS: Es wurde gut trainiert in den ersten Einheiten, wir haben viel Raumdeckung trainiert, das macht normalerweise Spielern nicht viel Spass, aber die Stimmung war toll, alle waren voll dabei.


west.at.: Was kannst Du nun in der kurzen Zeit bewegen ?


LS: Wie gesagt, ich versuche kurzfristig den Spielern in Punkto Taktik etwas beizubringen. Mir kommt es vor, als sei einiges für manche Spieler ganz neu. Ich hoffe ich kann ihnen einiges beibringen, aber in dieser kurzen Zeit wird sicher nicht alles optimal laufen, Verbesserungen werden aber sicher drinnen sein. Mit einem guten Konzept wird vieles einfacher, hat man bessere Chancen gegen die Großen in Europa. Man muss sein Konzept von Fussball haben und es durchziehen, das ist der erste wichtige Schritt um international weiterzukommen. Der Unterschied ist meiner Meinung nach nciht so groß, wie einige derzeit denken.


west.at.: Hilfst Du auch bei der Planung für die nächste Saison?


LS: Wenn Günter mich fragt, werde ich ihm sicher meine Vorstellungen mitteilen.


west.at.: Ist Deine Familie mit in Wien?


LS: Nein, sie sind noch in Salzburg. Die Kinder gehen noch zur Schule, sollen das Jahr fertig machen. Sollte es, wie ich hoffe, eine längere Aufgabe hier werden, kommen sie natürlich nach Wien.


west.at.: Deine Einstellung zu den Nachwuchsspielern?


LS: Ich sehe mich nicht nur als Trainer für die Kampfmannschaft, möchte auch rundherum tätig sein. Ich werde sicher nach Hollabrunn fahren und mir die Akademie ansehen. Ich halte das für eine Aufgabe des Trainers, auch den Nachwuchs im Auge zu behalten.


west.at.: Wird man öfters Namen wie Schicker oder Koller auf der Bank oder sogar der Startelf sehen?


LS: Bei so einem Kader und in dieser Phase ist es sehr schwer für die Jungen, am Spieltag mit dabei zu sein. Wer es jedoch wie Koller schafft, der hat das Zeug dazu ein ganz Großer zu werden. Für die Jungs ist es am Wichtigsten, mit Leuten wie Blanchard, Janocko usw. trainieren zu können. das hilft ihnen viel weiter. Der Rest ergibt sich von selbst.


west.at.: Günter Kronsteiner hat vor dem Spiel die Devise "Mehr Freiheiten, weniger ins Taktische Konzept pressen" ausgegeben. Ein Widerspruch zu Deinem Vorhaben, Taktik zu üben?


LS: Nein. Die Mannschaft hatte schlecht gespielt, da ist es gut, den Spielern einige Freiheiten zu geben. Die Austria muss einfacher spielen, es wird zu oft in die Breite, nach Hinten gespielt. Mit einem Grundkonzept, in dem Jeder seine Aufgaben kennt, fällt es leichter, direkt zu spielen, den einfachen Fussball nach vorne zu zeigen. Mein Ziel ist es, Offensivfussball spielen zu lassen.


west.at.: Kann man am Sonntag ein ähnliches Spiel wie im Horrstadion erwarten? Bei Sturm kehren einige Spieler zurück...


LS: Es war ein gutes Spiel, aber wir hatten einen tollen Spielverlauf, die Tore sind zum richtigen Zeitpunkt gefallen. Am Sonntag werden wir eine andere Truppe von Sturm sehen, grundsätzlich ist es für uns egal wer bei Sturm spielt. Wenn wir halbwegs unsere Leistung bringen, bin ich optimistisch.


west.at.: Noch eine Frage zu Deiner Jobbeschreibung. Es wurde viel von Spartentrainer und Übungsleiter gesprochen...


LS: Ich habe da kein Problem damit, die Aufgaben sind klar verteilt. Ich sehe mich als Trainer, der in einem Team arbeitet. Günter und ich haben die selbe Vorstellung von Fussball, es wird da sicher keine Probleme geben.


west.at.: Wer macht die Aufstellung ?


LS: Auch das wird im Team entschieden. Ich bin sicher, dass wir 10 von 11 Positionen gleich aufstellen würden, beim 11. Spieler werden wir eben unsere Meinungen austauschen und zu einem Ergebnis kommen. Das ganze wird von den Medien zu sehr dramatisiert, das System wird gut klappen.


west.at.: Herzlichen Dank, dass Du Dir am ersten Arbeitstag für uns Zeit genommen hast.













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