News | Community | Fans | Statistik

Hot links
» www.fk-austria.at

Foto der Woche

» Fotogalerie


Mon, 14. March 2005, 11:26 Uhr
Interview mit Sportmanager Kronsteiner
erstellt am 2004-03-26 von cg
Aus aktuellem Anlass haben wir ein Interview mit Sportmanager Kronsteiner geführt, in welchem das neue Konzept der sportlichen Leitung, Taktik und vieles mehr zur Sprache kommen.
west.at : Herr Kronsteiner, könnten Sie bitte kurz das vieldiskutierte Konzept von Frank Stronach erklären, das Sie innerhalb von kürzester Zeit zum Hauptverantwortlichen im sportlichen Bereich gemacht hat.



GK : Im Grunde basiert es auf dem englischen Modell. Es gibt ein Trainerteam, welches gemeinsam mit einem Manager, der die Verantwortung für den kompletten sportlichen Bereich hat, auch bei Aufstellung und Taktik seine Ideen einbringt.



west.at :Wie kam es überhaupt zu der Idee, diese Art vom sportlicher Leitung einzusetzen?



GK :Frank Stronach hatte schon zweimal von mir gefordert, mich mehr einzubringen, auch in Punkto Aufstellung. Zweimal habe ich diese Forderung nicht erfüllt, jedoch jetzt war der Zeitpunkt an dem auch ich erkannt habe, dass der Trainer alleine das Ruder nicht herumreissen kann.



west.at : Kann man sagen, dass es soetwas wie einen "Cheftrainer" in nächster Zeit nicht mehr geben wird? Wie beeinflusst das die derzeitige Suche nach einem Trainer, welche Voraussetzungen muss er mitbringen?



GK : Ja, mit kleinen Einschränkungen kann man es so bezeichnen. Konkret sehe ich unser größtes Manko im taktischen Bereich, die Raumaufteilung ist schlecht, die Spieler wissen nicht, was sie tun sollen. Daher suche ich einen Trainer, der im taktischen Bereich hervorragende Qualifikationen und Referenzen vorzuweisen hat.



west.at :Wie darf man sich dann die Entscheidungsfindung bei Taktik und Aufstellung vorstellen?



GK : Es wird als Team entschieden, sowohl Hans Dihanich, der neue Mann als auch ich werden gemeinsam die beste Lösung suchen.



west.at : Wird es die große "Taktikrevolution" geben, da diese ja stets bemängelt wird?



GK : Nein, wir werden zumindest in nächster Zeit in der Grundformation 4-4-2 beginnen. Man darf aber nicht vergessen, dass man jedes System, auch das 4-4-2, sehr unterschiedlich interpretieren kann. Ich habe in unseren Spielen immer ein großes Loch zwischen Mittelfeld und den Angreifern gesehen, die Abwehr war zu weit hinten positioniert. So sind wir bei Abschlägen und weiten Pässen aus der Abwehr kaum in Ballbesitz gekommen, hatte der Gegner leichtes Spiel - so auch im Derby. Ich habe Rapid nicht stark gesehen, nur wir waren leider weit unter unseren Möglichkeiten.



west.at : Wie will man die Mannschaft nun aus dem Tief holen, die Verunsicherung beseitigen?



GK :Es wird wichtig sein, den Spielern die Freude am Fußball zurückzugeben. Spieler, die schon vor dem Training daran denken, wann es endlich 12:00 ist und sie mit der Freundin Mittagessen können, bringen zwangsläufig weniger Konzentration und Leistung mit als Spieler, die einfach Spaß am Spiel haben.

Ich möchte auch, dass die Spieler sich wieder mehr zutrauen. Ich fordere von Spieler wie Janocko, Wagner und Vastic, dass sie 1:1 Situationen suchen und das Dribbling forcieren. Mir ist klar, dass wir möglicherweise Anfangs dadurch mehr Ballverluste in Kauf nehmen werden, aber so kann man taktische Systeme des Gegners aushebeln. Ich werde jeden Spieler loben, der es versucht, anstatt oft zurückzuspielen.

Klarerweise muss jeder Spieler sich einschätzen können, und zwar realistisch. Jeder muss wissen, wo seine Stärken oder Schwächen sind, nur so kann er dem Team helfen.



west.at : Wie sehen die Personalplanungen für nächste Saison aus, lässt der derzeitige Sportdirektor-Trainerjob überhaupt Zeit für Vertragsverhandlungen?



GK : Mein Wunsch ist es, den neuen Trainer schon am Montag am Trainingsplatz zu sehen. Drei Kandidaten stehen zur Auswahl, zwei davon ahben schon in Österreich gearbeitet. Dadurch wird die Arbeitsaufteilung rasch wieder besser werden. In Punkto Personalplanungen möchte ich hier deutlich sagen, dass wir einen kompletten Neubeginn machen. Jeder Spieler beginnt bei null, hat die Chance, sich nochmals zu beweisen. Ich hatte oft das Gefühl, das viele Spieler verunsichert sind, kaum Spass am Spiel haben. Das soll sich ändern, und dann kann jeder beweisen, wie wertvoll er für die Mannschaft ist.



west.at : Bei zwei Spielern laufen die Verträge aus (Gilewicz, Dundee), gibt es schon konkrete Kandidaten in Punkto Neuverpflichtungen?



GK :Ja, bei beiden Spielern haben wir eine Option (endet im April), ich möchte beide genau beobachten, bin auch bei Sean Dundee sicher, dass ihm in jedem Moment der Knopf aufgehen kann und er seine Tore macht.

In Punkto Neuverpflichtungen wissen wir, mit welchen Spielern wir intensive Verhandlungen aufnehmen möchten. Derzeit kann ich soviel sagen, dass nächste Saison sicher zwei neue Spieler kommen, welche, zumindest "am Papier" erhebliche Verstärkungen sein sollten. Wer, kann ich zum derzeit leider noch nicht sagen. Es handelt sich um EU-Ausländer, keine Österreicher.



west.at :Beim Thema österreichische Spieler ist in letzter Zeit oft der Name Markus Weissenberger aufgetaucht. Wie stehts um Roland Linz?



GK : Ich kenne den Markus gut, hatte auch ein Gespräch mit ihm. Vertragsverhandlungen gibt es aber keine.
Roland hat sich ins Rampenlicht gespielt, bringt sehr starke Leistungen bei der Admira. Hier kann ich mir duraus vorstellen, dass er ab Sommer wieder ein violettes Dress trägt.



west.at :Bei der Trainer-Gerüchteküche tauchen immer wieder Namen wie Rachimov, Prohaska, Constantini oder Osim auf...



GK : Alles Fachmänner, keine Frage. Bei Prohaska ist die Sache wohl klar, das wird der Herbert nicht machen, bei Rachimov habe ich meine Bedenken, dass das Verhältnis Rachimov-Stronach ein Gutes sein könnte, da Frank sehr auf Disziplin wert legt, man hat dies ja bei der Diskussion rund um Michi Wagner gesehen. Und im Angesicht des Cupspiels der Admira gegen Mattersburg hätte ich da meine Zweifel. Auch bei Didi Constantini muss ich Euch enttäuschen. Osim ist ein ausgesprochener Fachmann, hat in Japan jedoch Vertrag und hier ist die Frage, ob er in das neue System im sportlichen Bereich passen würde.



west.at : Abschliessend, Ihre Meinung in Bezug auf die jungen Spieler der Akademie und Amateure, die bei uns im Kader sind?



GK :Michi Koller wird am Samstag auf der Bank sitzen, vielleicht seine Chance bekommen. Er hätte schon beim Cupspiel auf der Bank sein sollen, hatte aber leider seine Sachen am Tag der Abreise nicht parat, da der Trainer ihn am Vortag nicht auf die Liste geschrieben hatte.

Grundsätzlich werden wir weiter versuchen, die Jungen vermehrt ins Team einzubauen, wir haben einige große Talente in unseren Reihen.



west.at :Herzlichen Dank für das Gespräch.






» Alle Berichte anzeigen



















































Sportmanager Günter Kronsteiner


Aus unserem Diskussionforum
Autor
Beitrag
Zurück zu News Übersicht
2003-2004 © westtribuene.at